Unser Dojo

Yamato Ryu Jiu Jitsu

Das japanische Wort „Yamato“ wurde im Laufe der Zeit für verschiedene Aspekte benutzt. Die ursprüngliche Bedeutung ist wahrscheinlich (je nach Wahl der Kanji) „großer Friede“ oder „große Harmonie“. Der Begriff bezeichnete auch die historische Provinz Yamato im Herzen Japans, heute in etwa die Präfektur Nara. Der Begriff Yamato steht aber auch generell für „Traditionen“ und das „alte Japan“. Auch unsere Techniken sind prinzipiell ein Relikt aus der Vergangenheit, welche auf die Moderne angepasst wurden. Daher wurde für das Wappen des Dojos das Schlachtschiff Yamato in Kombination mit den entsprechenden Kanji gewählt. Schlachtschiffe wurden irgendwann von der modernen Kriegsführung eingeholt und haben ihren Platz verloren. Ein sehr ähnliches Schicksal ereilte auch die Krieger der Samurai im 19. Jahrhundert, die sich dem Wandel der Zeit nicht anpassen konnten. Die Idee unseres Wappens ist, dass Traditionen unsere Wurzeln bilden und uns Kraft geben können, wir uns aber stetig daran erinnern sollten, dass wir uns anpassen und weiterentwickeln müssen. Die Waffen des mächtigen Schlachtschiffs Yamato wurden für einen Zweck entwickelt, den es 1945 nicht mehr wirklich gegeben hatte. Die Waffen der Samurai waren optimiert für den Nahkampf, konnten aber mit modernen Gewehren nicht mehr Schritt halten. Diese Tatsache ist besonders tragisch, da ein Samurai sein ganzes Leben für den Kampf trainierte und nun von einem Schützen mit einem Gewehr sehr leicht getötet werden konnte. Unsere „Waffen“ (Techniken) wurden wahrscheinlich bereits vor fast 500 Jahren entwickelt, deren Zweck der Selbstverteidigung wird es immer geben, aber auch wir müssen uns den modernen Gegebenheiten und den Veränderungen in unserer Gesellschaft anpassen. Daher trainieren wir Techniken mit traditionellen Prinzipien, die auf eine moderne Selbstverteidigung hin angepasst wurden. Das bedeutet im Klaren: Stetiges Training und lebenslanges Lernen!

Die sieben Grundhaltungen /

Tugenden der Samurai

- Auf diese Grundhaltungen gehen die Prinzipien vieler japanischer Kampfkünste zurück - Aus dem historischen, konfuzianischen Gedankengut übernahmen die ersten Samurai sieben Grundhaltungen: Chu = Loyalität dem Clan, der Familie und vor allem seinem Herrn gegenüber, Gi = Beachten der Sitte und Etikette, Yin = Bekenntnis zu den Tugenden Empfindsamkeiten, Rei = die Höflichkeit, Shin = die Aufrichtigkeit, Chi = die Weisheit, Gi = Gerechtigkeit. In einem späteren Versuch, diese Grundhalten / Tugenden / Wegweiser der frühzeitlichen Samurai in den modernen Bushido / Budo”sport” zu übernehmen; entlehnte man fünf dieser Grundhaltungen, die entsprechend den einzelnen Schulen und der dort gelehrten Schwerpunkte untereinander variierten. Für unser Dojo stehen sechs dieser Grundhaltungen. Für uns sind es weder sieben noch fünf, weil wir uns als Bindeglied zwischen Historie und Moderne verstehen. Einerseits wird in unserem Dojo das Einhalten der Etikette, der Dojokun sowie das Zeremoniell sehr hoch eingeschätzt und somit das alte Gedankengut wertgeschätzt; gleichwohl ist unsere Kunst aber nicht ausschließlich auf dem traditionellen Weg eingefahren, auch Impressionen der Moderne (Angriffe, Haltungen und Handlungen) spielen mit ein, womit ein Bezug zur heutigen Praxis / Realität angestrebt wird. Für uns alle (Sensei, Yudansha, Sempai, Mudansha), für unser Dojo und alle die dort den Weg des Jiu-Jitsu gehen, erlernen oder lehren möchten, gelten die nachfolgenden Grundhaltungen:

Gi = Gerechtigkeit

Jeder sollte in der Lage sein, Recht von Unrecht zu unterscheiden und stets gerecht zu denken und vor allem zu handeln.

Jin = Menschlichkeit

Jeder Mensch ist gleichgestellt und sollte, gleich welcher sozialen Stellung, geschätzt und geachtet werden. Menschlichkeit siegt im Kampf über die Boshaftigkeit!

Makoto = Offenheit /

Wahrheitsliebe

Die stetige Offenheit zu sich selbst und anderen ist im Training, sowie im Leben unabdingbar und fester Bestandteil der Etikette.

Yu = Mut / Hingabe /

Aufopferung

Den Mut zu haben sich allen Anforderungen / Herausforderungen im Leben zu stellen, mit Hingabe diese zu vollenden und aufopfernd dafür einzustehen!

Rei = Höflichkeit

Zwingende Etikette nicht nur im Dojo, sondern im Leben. Achte den Menschen, sein Leben und seine Leistungen und das ohne Arg!

Chugi = Treue / Loyalität

Uneingeschränkt gegenüber seinem Dojo, Sensei, Yudansha, Sempai und allen Trainingspartnern!